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Vom Sauerland bis Los Angeles, von den ersten Tönen zur letzten Show: Mein Leben mit Bruce Springsteen

Ich erinnere mich sehr genau an den Tag, als ich zum ersten Mal Bruce Springsteen hörte. Bei den ersten Klängen von „Backstreets“ oder „Racing In The Street“ wusste ich: Diese Musik würde mein Leben für immer prägen. Von diesem Tag an begleitet mich Springsteen auf meinem Weg ins Erwachsenwerden, seine Lieder werden zum Soundtrack meiner Erinnerungen und Emotionen. Dutzende Konzerte später kann ich mir endlich meinen Traum erfüllen: Bruce live in Los Angeles. Es ist die absolute Krönung einer langen Reise. So hat jeder Springsteen-Fan eine Geschichte. Diese hier ist meine.

Fan-Bericht über ein Leben mit Bruce Springsteen und einem Konzert live in Los Angeles

01 — Die ersten Töne

Der Beginn einer langen Reise –
Born in the USA in XXL

Ich werde diesen Moment nie vergessen: Ich war ungefähr zehn Jahre jung, wuchs im Sauerland auf, als ich eines Nachmittags mit meinem besten Freund Christoph verabredet war. Wir wollten eigentlich „butschern“ – wie wir hier in meiner heutigen Heimat Norddeutschland sagen, wenn Kinder draußen herumstrolchen. Doch Chris war wieder einmal nicht mit seinen Hausaufgaben fertig. Also kam ich noch ins Haus und stapfte die Stufen zu seinem Zimmer hoch. Unter meinem rechten Arm klemmte ein wenig Sperrholz. Wir wollten heute kleine Boote bauen und sie später in der Ruhr auf große Fahrt schicken.

Ich klopfte an seiner Zimmertür und trat ein. Schon so oft war ich in seinem Zimmer, dass mir sofort auffiel: Hier hat sich irgendwas verändert! Und da: Über seinem Bett prangte ein riesiges Foto von einer Flagge, die an einem Pfosten befestigt war. Ihre Farben leuchteten in Blau und Rot, unterbrochen von weißen Sternen und Streifen. Über das gesamte Foto hatte jemand handschriftlich einen Text geschrieben, mit einem dicken schwarzen Filzstift. Lesen konnte ich den Text nicht – vor allem deshalb nicht, weil der auf Englisch war. Trotzdem hat mich das Poster sofort gefesselt!

Foto aus dem Bruce Springsteen Album "Live 1975-85" mit dem handschriftlichen Song-Text von "Born in the USA"
Dieses Foto mit dem handschriftlichen Song-Text von "Born in the USA" hing bei Chris als Poster an der Wand

„Wow!“, sagte ich zu Chris. „Was ist denn das?“ Wie immer ließ er sich gerne und schnell ablenken – deshalb war Chris auch selten mit seinen Hausaufgaben fertig, wenn wir verabredet waren. Er stand vom Schreibtisch auf, zog einen schmalen Karton aus einem Regal und warf ihn vorsichtig auf sein Bett. Der Karton war eine Box mit fünf LPs. Auf dem schwarzen Deckel war ein Mann abgebildet. Er stand vor einer Reihe von Scheinwerfern, die den Betrachter beinahe blenden. Die Ärmel seines Jeanshemds waren hochgekrempelt und brachten seine muskulösen Arme zum Vorschein. In der rechten Hand hielt er eine E-Gitarre (eine Fender Esquire, wie ich heute weiß), als sei sie sein schwerstes Arbeitsgerät. Zumindest den kurzen Text auf dem Cover konnte ich im Gegensatz zum Poster gut lesen: „Bruce Springsteen & The E Street Band Live / 1975-85“. Ich hatte keine Ahnung.

„Die hat Papa mir geschenkt! Er sagt, es sei richtig gute Rock-Musik. Meine erste eigene Platte!“, rief Chris. Wie versteinert starrte ich erst auf das Cover, dann wieder auf das große Poster. „Und was hat das mit dem Poster zu tun?“, fragte ich Chris. „Mach doch mal die Box auf und schau dir das Buch darin an!“, entgegnete er. Ich blätterte darin und fand dasselbe Motiv im Mittelteil. Chris sagte begeistert: „Das ist der Songtext zu „Born in the USA“, den Bruce auf das Foto mit der USA-Flagge geschrieben hat. Papa hat das Motiv abfotografiert, vergrößert – und jetzt hängt es da als Poster über‘m Bett!“.

Während ich noch immer auf das Poster starrte, schnappte Chris sich die Box, öffnete sie und legte eine der Vinyls auf, seine Hausaufgaben längst vergessen.

Album-Cover von Bruce Springsteen "Live 1975-85"
Album-Cover von Bruce Springsteen "Live 1975-85"

Bis zu diesem Tag hatte ich absolut keine Ahnung von Musik, geschweige denn einen eigenen Musik-Geschmack. Die einzigen Impulse bekam ich ausschließlich von meiner neun Jahre älteren Schwester, die alles hörte, was in den Achtzigern angesagt war. Manchmal hatte sie mir Tapes mit Liedern aus dem Radio aufgenommen – es aber trotz meiner Bitten nie dazu gebracht, die Songtitel auf das kleine Inlay zu schreiben, welches immer in den Kassettenhüllen steckte. Ich konnte damals noch kein Englisch, also habe ich kurzerhand „in Lautschrift“ auf die Pappen gekritzelt, was ich glaubte als Refrain zu verstehen.

Was jetzt aus Chris‘ Boxen in meine Ohren schallte, sollte mein Leben für immer prägen! Nein, auch die Texte verstand ich damals nicht – doch die Energie des Gesungenen verbunden mit den Emotionen, die darüber transportiert wurden, haben mich sofort berührt und mitgerissen. Den Plan, heute Boote zu bauen, hatten wir genauso schnell vergessen wie Hausaufgaben … Stattdessen verbrachten wir diesen Nachmittag (und viele, viele weitere!) damit, diese fünf Platten rauf- und runterzuhören.

Bruce Springsteen hatte soeben einen neuen, zehnjährigen Fan aus dem tiefsten Sauerland gewonnen!

02 — Die ersten Bilder

Erwachsenwerden mit Bruce Springsteen

Die darauffolgenden Jahre verschwimmen in meiner Erinnerung etwas. Ich weiß noch, dass Chris mir alle fünf Platten auf Kassette aufgenommen hat. Für lange Zeit sind es die einzigen Tapes gewesen, die sich in meinem kleinen, grünen TDK-Rekorder drehten. Dass Springsteen in den Achtzigern weitere wichtige Alben veröffentlichte, habe ich kaum verfolgt. Denn mit den Live-Aufnahmen 75-85 konnte ich mich jahrelang bestens beschäftigen!

Auch erinnere ich mich, dass Chris‘ Vater uns eine Videokassette besorgt hat: „Video Anthology 1978-88“. Darauf war mein nächster Schlüsselmoment enthalten: die Live-Aufnahme von „Born to Run“ 1987. Diese Wucht der Musik, die Schnitte des Videos und die enthusiastische Menge im Stadion ist einfach unbeschreiblich! In dieser Minute war mein sehnlicher Wunsch geboren, eines Tages selbst ein Springsteen-Konzert zu erleben!

Bruce Springsteen Video Anthology 1978-88

1991 sind wir vom Sauerland nach Norddeutschland gezogen. Ziemlich zur gleichen Zeit hat sich Bruce bekanntlich von der E Street Band getrennt, um eigene Wege zu gehen. Seine Solo-Alben haben mir nie gefallen, zeitgleich habe in der Pubertät viele neue musikalische Wege probiert. In der Folge habe ich Bruce‘s musikalische Entwicklung während meiner Jugend ausgeblendet. Nur der Plan, mit Chris unbedingt zu einem seiner Konzerte zu gehen, bleibt aktuell. Doch die Entfernung zwischen uns sowie unser junges Alter und schmales Taschengeld haben das Vorhaben nicht leicht gemacht.

Bruce Springsteen im Music-Video "Born To Run" 1985

03 — Das erste Konzert

Das erste Konzert – für 50 Mark in Bremen

Acht Jahre später war es endlich so weit: 1999 spielte Bruce Springsteen im Rahmen seiner Reunion-Tour im Weserstadion in Bremen, quasi direkt vor unserer Haustür. Leider hatte ich das Pech, dass die Tickets schneller ausverkauft waren als ich „Bruuuuce“ rufen konnte. Was für eine Enttäuschung! Doch ich hatte einen Backup-Plan: Wenn ich schon nicht ins Stadion konnte, dann wenigstens in die Nähe! Also fuhren meine damalige Freundin und ich trotzdem zum Stadion, um es uns auf dem Osterdeich gemütlich zu machen und zumindest der Musik zu lauschen.

Kaum saßen wir im Gras und die ersten Töne schwappten auf den Deich, als uns jemand ansprach: „Wollt ihr noch ins Stadion? Für 50 Mark bringe ich euch rein. Kommt einfach mit!“ Wer immer dieser Typ war, er hatte sich an diesem Tag ein ordentliches Taschengeld verdient, indem er verschiedene Konzertbesucher ohne Ticket durch die Kontrollen schleuste. Uns war das egal! Keine fünf Minuten später standen wir mitten im Stadion, drückten dem Mann den Fünfziger in die Hand – weg war er … und ich ebenfalls. Hin und weg sogar! Gut zwölf Jahre, nachdem ich zum ersten Mal auf dieses Poster starrte und Bruce zum ersten Mal hörte, konnte ich ihn endlich live sehen!

04 — Eine neue Liebe

„Wer ist dieser Penner“? Eine gute Frage, eine neue Liebe und eine Reise nach Asbury Park

Ein Hamburg-Konzert später habe ich mich von dieser Freundin getrennt. Wegen einer anderen Frau, meiner zukünftigen Frau. Wie man(n) das eben so macht, habe ich meiner neuen Partnerin gleich die Musik von Springsteen vorgespielt. Rebecca kannte Bruce schon, hielt ihn allerdings für einen – ich darf sie zitieren – „Penner“. Schuld an dieser Fehleinschätzung war das Musikvideo von „Streets of Philadelphia“, in dem Bruce tatsächlich etwas abgerockt durch die Straßen marschiert, während sich die Stadt Philadelphia im Hintergrund ebenfalls nicht von ihrer besten Seite präsentiert. Doch bei Rebecca hat es schnell geklickt – und sie hat sich ebenfalls in seine Musik verliebt. „Tougher than the rest“ ist ihr Song! Was blieb mir da anderes übrig? Natürlich musste ich sie eines Tages heiraten!

Die Geschichten in seiner Musik sind mit ein Grund, weshalb bei uns eine tiefe Liebe zu den USA entfacht wurde. Und zwar eine so große Liebe, dass wir seitdem über 30 Reisen in die USA unternommen haben. Vermutlich werden die USA immer unser Lieblings-Reiseziel bleiben. Unterwegs begleitet uns seine Musik ständig. Nicht immer aktiv aus den Boxen, aber zumindest emotional. Denn die Geschichten und Gefühle in seinen Texten sind besonders auf Roadtrips so dicht wie nie! Es ist, als würden wir seine Songs zum Teil live miterleben.

Bruce Springsteen live in Frankfurt 2012
Ganz nah dran: Front of Stage bei einem Auftritt in Frankfurt 2012

Aus Verbundenheit zu den USA haben wir 2015 im Santa Barbara County geheiratet. Verrückterweise hat unser Trauzeuge – seines Zeichens ebenfalls ein Springsteen-Fan – einige Versuche unternommen, ob Bruce auf unserer kleinen Hochzeitsfeier spielen könne. Selbstverständlich hat das nicht funktioniert – aber träumen darf man ja. So haben wir auf unseren USA-Reisen zumindest Asbury Park ein paar Besuche abgestattet, das legendäre „Stone Pony“ besucht, sein Elternhaus in Freehold, New Jersey besucht oder die echte E-Street ausfindig gemacht. Was Fans so machen, wenn sie Fans sind.

Asbury Park in New Jersey, die Heimat von Bruce Spingsteen
Asbury Park Boardwalk (rechts) und die berühmte Wahrsagerin Madam Marie (links)

05 — Hamburg 2023

Das Gefühl von Abschied – ein Dutzend Konzerte später drängt die Entscheidung

In all den Jahren besuchen Rebecca und ich über ein Dutzend Konzerte von Springsteen: Hamburg, Hannover, Frankfurt, Berlin, Gelsenkirchen oder Köln. Unser größter Wunsch ist seit jeher, Bruce vor heimischem Publikum in „seinem Wohnzimmer“ zu sehen. Sei es in New Jersey oder in New York, vielleicht im MetLife Stadium oder in Asbury Park. Vieles wäre uns recht, doch in all den Jahren ist kein einziger Termin mit unserem Kalender vereinbar.

Juli 2023, Volksparkstadion in Hamburg: Wieder einmal gibt die Band Vollgas, wieder einmal sind 70.000 Fans nicht auf ihren Sitzen zu halten – und doch ist Bruce sein Alter deutlich anzumerken. Warum auch nicht? Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich wäre heilfroh, mit Mitte 70 noch so fit zu sein wie Bruce! Trotzdem beschleicht uns ein nie dagewesenes Gefühl von Abschied. Es sind jetzt nicht mehr nur die Einspielungen von Clarence Clemons und Danny Federici, die uns an die verstorbenen Bandmitglieder erinnern. Vielmehr steht nun die Geschichte um seine erste Band und das kürzlich verstorbene Gründungsmitglied George Theiss im Fokus, die eine Einleitung zum Song „Last Man Standing“ bildet. Bruce beschreibt die Situation, als würde er auf den Gleisen stehen und in die hellen Scheinwerfer des herannahenden Zugs blicken. „It brings a certain clarity of thought, of purpose. Back then, life was full of hellos – and later on there’s a lot more goodbyes.”

Bruce Springsteen live in Hamburg 2023
Bruce Springsteen live in Hamburg 2023

Auf dem Heimweg rechnen wir nach: Eine weitere, reguläre Europa-Tour würde, wenn wir den bisherigen Rhythmus beibehalten, vermutlich in vier bis fünf Jahren stattfinden. Dann wäre Bruce knapp 80 Jahre alt. Wird es dann noch eine Europa-Tour geben?

Also fällen wir eine längst überfällige Entscheidung: Lass uns endlich ein Konzert in den USA besuchen! Jetzt! Oder nie?

Schnell prüfen wir die Tourdaten: Die 2023er Tour soll in den USA zu Ende gehen. Wie genial, dass ausgerechnet in unserer Lieblingsstadt Los Angeles das vorletzte Konzert dieser Tour stattfinden soll! Ohne länger zu überlegen, buchen wir einen Flug, reservieren ein Airbnb in Venice Beach und kaufen Tickets nah an der Bühne. Endlich können wir unser langersehntes US-Konzert fett rot im Kalender anstreichen!

06 — Geplatzte Träume

Alle Träume platzen – die Konzertabsage

Drei Monate später. Es ist der 27. September 2023. Mit noch müden Augen sitze ich am Frühstückstisch – und bin sofort hellwach! Wie vor fast 40 Jahren starre ich jetzt wieder wie gelähmt auf eine Botschaft von Bruce. Dieses Mal ist es nicht das Poster von Chris – sondern ein Beitrag auf Instagram: „Bruce Springsteen has continued to recover steadily from peptic ulcer disease (…). All remaining 2023 tour dates (…) will be postponed until 2024.“

Bruce Springsteen Tour Cancellation 2023 via Instagram
Über Instagram folgt die Meldung, dass alle verbleibenden Konzerte in 2023 aufgrund einer Erkrankung abgesagt werden …

ERNSTHAFT??

Mir ist bekannt, dass Bruce wegen eines Magengeschwürs ein paar Konzerte im September ausfallen lassen musste. Ganz offensichtlich ist die Situation so ernst, dass nun auch alle verbleibenden Termine abgesagt werden. Das kann doch wirklich nicht wahr sein! Wie unglücklich für Bruce und all seine US-Fans, und wie unglücklich für uns – schließlich sind Flug und Unterkunft gebucht und kaum noch zu verschieben. Eine Reise nach LA ist zwar immer eine gute Idee, schließlich fühlen wir uns dort schon fast wie zuhause. Aber was machen wir jetzt mit dem Nachholtermin im April 2024?

Wir stecken in einer großen Zwickmühle, denn wir haben Pläne: Wir werden den kompletten Februar bereits in Florida verbringen, um dem grauen Winter zu entkommen – und erst Anfang März nach Hause zurückkehren. Also können wir unmöglich nur drei Wochen später wieder nach Los Angeles fliegen … So schwer es uns fällt, unser Traum scheint in allerletzter Minute zu platzen.

07 — Zweiter Anlauf

Jetzt oder nie: Zweiter Anlauf zum US-Konzert

Mit den Tickets auf dem Smartphone lassen wir ein paar Wochen vergehen. Wir wollen den Bauch entscheiden lassen. Nicht den Kopf. Ende Januar meldet sich unser Bauch zurück: Machen. Jetzt! Oder nie!!! Erneut buchen wir Flug und Unterkunft. Kaum aus Florida zurück, machen wir uns drei Wochen später wieder auf den Weg nach Los Angeles.

Am frühen Abend des 04. April 2024 machen wir uns auf den Weg zum Kia Forum in Los Angeles. Wie angenehm für uns, dass es von Venice bis zum Forum nur 20 Minuten Autofahrt sind – üblicherweise haben wir immer eine weitere Anreise zu Konzerten. Es ist ungewöhnlich kalt heute, doch das stört all die Fans auf dem riesigen Parkplatz rund um das Forum nicht. Die sonnenverwöhnten Kalifornier sind hart im Nehmen. Als sich die Türen zum Forum um 19 Uhr endlich öffnen, sind wir dagegen halb durchgefroren. Doch das spielt schnell keine Rolle mehr, als wir das Forum betreten.

08 — Höhepunkt

Der Höhepunkt aller Springsteen-Konzerte: Springsteen live in Los Angeles 2024

Wir stehen nun in einer der besten Konzert-Arenen der USA, sogar der ganzen Welt! Das Forum in Los Angeles soll durch gleich drei Merkmale beeindrucken: eine optimale Sicht, eine herausragende Akustik und eine intime Atmosphäre. Finden wir es heraus!

Die Arena ist kreisrund. Dadurch ergibt sich von jedem Platz eine optimale Sicht auf die Bühne. Bei einem Konzert besteht sogar die Möglichkeit, von hinten auf die Bühne zu schauen. Und wenn die Veranstaltung wieder einmal länger dauert (und das wird sie heute garantiert), bieten die Kinosessel allen Komfort.

Mit einer Kapazität von nur 17.500 Zuschauern ist das Forum groß genug für Top-Acts, behält dabei aber eine sehr intime Atmosphäre. Damit haben wir von unserem Platz aus nicht nur eine gute Sicht, sondern sind auch noch ganz dicht dran!

Bruce Springsteen am Kia Forum in Inglewood, Los Angeles

Als Bruce um 19:50 Uhr endlich die Bühne betritt und die Show mit „Boom Boom“ losgeht, sind wir von der ersten Minute an völlig begeistert von der herausragenden Akustik und der einzigartigen Surround-Klangqualität. Wir haben ja schon viele Konzerte erlebt – aber noch nie einen so guten Sound wie hier!

Die nächsten 3 Stunden und 20 Minuten rocken Bruce und seine E-Street-Band nicht weniger als 32 Songs. Wieder einmal beweist Bruce, dass er auch mit fast 75 Jahren noch voller Leidenschaft rockt. Spätestens als er seinen „Special Guest“ an diesem Abend ankündigt, verlieren die Fans – darunter auch Tom Hanks und Steven Spielberg – jede Fassung: Patti Scialfa kommt für zwei Songs auf die Bühne. In intimster Atmosphäre spielen sie „Tougher than the rest“ und „Fire“. Gänsehaut pur, ebenso wie später „Last Man Standing“, als nur noch die Stimme von Bruce durch das Forum hallt und erneut die Geschichte von George Theiss teilt, die uns rund ein Jahr zuvor in Hamburg so berührt hat.

Noch eine weitere Tatsache beeindruckt uns schwer: Ein US-Konzert fühlt sich ganz anders an als ein Europa-Konzert. Die Amerikaner sind durchweg zu 100 Prozent textsicher, es herrscht eine noch intensivere Energie im Raum als ohnehin auf seinen Konzerten.

Bruce Springsteen live im Forum in Los Angeles 2024

Kurz vor Mitternacht verabschiedet sich Bruce vom Publikum. Für uns besteht absolut kein Zweifel: Dieses war das beste Konzert, das wir je erlebt haben! Wir sind heilfroh, nach dem gecancelten Konzert im Dezember 2023 noch einmal den großen Aufwand geschultert zu haben und gleich zweimal nach LA zu kommen. Sollte dieses unser letztes Bruce-Konzert gewesen sein – diese „Sorge“ umtreibt uns schon seit Jahren –, ist es ohne jeden Zweifel eine nicht zu überbietende Krönung!

09 — Abschied

As good as it gets – Man sollte gehen, wenn's am schönsten ist

Rund 40 Jahre sind vergangen, seit Chris mir den ersten Springsteen-Song vorgespielt und ich auf dieses Poster geblickt habe. Wir schreiben November 2024. Bruce hat vor wenigen Tagen bekanntgegeben, die Europa-Tour zu verlängern und Folgetermine für 2025 angekündigt. In einem Interview mit Howard Stern hat Bruce kürzlich gesagt, er werde weitermachen bis zum Schluss. Man müsse ihn liegend von der Bühne tragen, so lange will er weiter rocken. Wir sind überzeugt, dass er noch lange spielen kann – schließlich ist er so verdammt gut in seinem Job. Man könnte es auch so ausdrücken: Maybe he ain’t that young anymore, but his glory days aren’t over.

Dennoch haben wir für unseren Teil eine Entscheidung getroffen – getreu dem Motto „Man soll gehen, wenn es am schönsten ist.“: Wir werden kein weiteres Springsteen-Konzert besuchen. Warum nicht? Ganz einfach: Es gibt nichts, was unser LA-Erlebnis noch übertreffen könnte. Wir möchten dieses Highlight unverwässert in bester Erinnerung behalten. Und ich persönlich möchte meine Reise, die einst mit einem Poster begann, mit diesem tollen Event abschließen.

Das hindert uns natürlich nicht daran, weiterhin große Fans zu bleiben.

08 — Kommentare

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