Südafrika Reiseinformation
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Südafrika bietet unzählige Highlights – eine davon ist eine Safari im Krüger Nationalpark. Fünf Tage verbringen wir in einem Privatreservat im Krüger, dem größten Natur- und Wildschutzgebiet Südafrikas. Hier haben wir beste Chancen, mit wilden Tieren auf Tuchfühlung zu gehen. Der Weg dorthin führt über die Panorama Route, dessen Highlight der drittgrößte Canyon der Welt ist. Wir teilen in diesem Reisebericht die Erlebnisse unserer allerersten Safari und stellen dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf der Panorama Route vor.
Lage & Route
Land
Südafrika
Anzahl Besuche
1x
Reisejahre
2015
Letztes Update
02.2025
Kurz & knackig — Unsere Meinung
„Die Safari im Krüger Nationalpark war die erste Safari unseren Lebens. Etwas so beeindruckendes hatten wir bis dato nicht erlebt! Seitdem sind wir große Safari- und Afrika-Fans geworden!“
Inhaltsverzeichnis
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01 — Johannesburg
Wir haben Kapstadt, die Kap-Halbinsel und die Garden Route hinter uns gelassen. Unser Flug geht von Port Elizabeth nach Johannesburg, die Stadt mit der höchsten Kriminalitätsrate in Südafrika – vielleicht sogar auf dem gesamten afrikanischen Kontinent. Mit viel Respekt (vielleicht sogar schon Unsicherheit) begegnen wir dieser Stadt, deshalb trauen wir uns zum allerersten Mal auf Reisen nicht, uns auf eigene Faust durch die Stadt zu bewegen. Wir lassen uns von einem Fahrer am Flughafen abholen und zu einer Unterkunft am Rande der Stadt bringen.
Was wir auf dem Weg dorthin zu sehen bekommen, schockiert uns. So viel Armut, so viel Müll in den Straßen. Dabei möchten wir betonen: Vielleicht haben wir nur Pech auf der Fahrt und der Eindruck täuscht. Für uns jedenfalls gibt es keinen Grund, tiefer in diese Stadt einzutauchen. Johannesburg ist für uns lediglich Mittel zum Zweck – nämlich der Startpunkt einer Reise auf der Panorama-Route.
02 — Hazyview
Wir bekommen den Mietwagen zu unserem Hotel in Johannesburg geliefert. Von Johannesburg aus geht es nun 450 km über die M12 in Richtung Nordosten. Unser Ziel ist Hazyview. Dieser Ort am Ufer des Sabie River in der Provinz Mpumalanga liegt zentral und damit strategisch günstig: Von hier aus lässt sich die Panorama Route in beide Richtungen perfekt erkunden.
Die Panorama Route hat ihren Namen aufgrund ihrer wunderschönen Aussichten auf das bis zu 1.000 Meter tiefere Lowveld verliehen bekommen. Entlang dieser Route erwarten dich hohe Wasserfälle, tiefe Canyons und saftig grüne Landschaften.
03 — Mac Mac Falls
Südlich von Graskop lohnt sich ein erster Stopp an den Mac Mac Falls, wo das Wasser aus 65 Metern in die Tiefe stürzt. Vom Parkplatz führt ein kurzer Weg zu einer Aussichtsplattform, von der man die Kraft des Wasserfalls spüren kann.
Nur zwei Kilometer weiter liegen die Mac Mac Pools, natürliche Felsenbecken mit klarem, kühlem Wasser – perfekt für eine Erfrischung nach einer Wanderung. Umgeben von grüner Vegetation laden sie zum Baden und Picknicken ein, während das leise Plätschern der kleinen Wasserfälle für eine entspannte Atmosphäre sorgt.
04 — God's Window
Ein kleines Highlight an der Panorama Route ist God's Window. Drei Aussichtsplattformen, die sich am Rand der dichtbewaldeten Hänge befinden, erlauben den Blick direkt ins 700 Meter tiefer liegende Lowveld. Bei dem guten Wetter heute bietet sich eine wunderbare Sicht – wir können sogar bis zum Krüger Nationalpark schauen. Hier oben bläst allerdings ein kräftiger Wind!
05 — Bourke’s Luck Potholes
Der nächste Halt gilt Bourke’s Luck Potholes. Sie sind ein Canyon, der an der Einmündung zweier Flüsse durch Erosion und Auswaschungen entstanden sind. Durch die Bewegung von Steinen in Strudeln sind vor vielen Millionen Jahren tiefe Kessel und Löcher in den Sandstein geschliffen worden. Die Felsformationen sehen aus wie ein riesiger Schweizer Käse! Benannt wurde diese Sehenswürdigkeit übrigens nach dem Goldsucher Tom Bourke, der an diesem Ort einst eine geringe Menge Gold fand.
06 — Blyde River Canyon
Endlich erreichen wir das absolute Highlight an der Panorama Route: Der Blyde River Canyon ist eine ca. 26 km lange und an einigen Stellen bis zu 800 m tiefe gigantische Schlucht. Nach dem Grand Canyon in den USA und dem Fish River Canyon in Namibia ist es der drittgrößte Canyon der Welt! Auf Nachfrage erzählt uns ein Ranger, dass dieser Ort einst heilig und hart umkämpft war.
Von verschiedenen Aussichtspunkten, darunter dem Lowveld Viewpoint, haben wir einen atemberaubenden Blick auf den Blyde River und das dahinter liegenden Lowveld, in dem der Krüger National Park beginnt. Unten im Blide River können wir mit dem Fernglas sogar Flusspferde und Krokodile ausmachen! Bei voller klarer Atmosphäre, die wir heute leider nicht haben, ist der Blick sogar frei bis nach Mosambik.
Entlang der Panorama Route gibt es noch viele weitere Aussichtspunkte und Wasserfälle. Diese alle aufzulisten, würde den Rahmen sprengen. Wir sind mittlerweile zurück in Hazyview und freuen uns darauf, dass es nun weiter in den Krüger Nationalpark geht.
07 — Kapama Buffalo Camp
Der Kruger National Park (Krüger Nationalpark) ist das größte Natur- und Wildschutzgebiet in Südafrika. Mit mehr als 500 Vogelgattungen, 100 Reptilien- und knapp 150 Säugetierarten sowie mehreren archäologischen Stätten und einer atemberaubenden Vielfalt an Bäumen und Pflanzen ist der Krüger Nationalpark der bedeutendste des ganzen Landes.
Das „Buffalo Camp“ im Kapama Private Game Reserve wird für die nächsten fünf Tage unser Zuhause sein. In komfortablen Stelzen-Zelten, mit Badewanne und Außendusche, leben wir mitten im Afrikanischen Busch. Zweimal täglich gehen wir auf Safari: morgens und abends. Es wird das erste Safari-Abenteuer unseres Lebens sein – zum ersten Mal werden wir wilde Tiere, die wir bislang nur aus TV und Büchern kennen oder als Kinder im Zoo bestaunt haben, hautnah erleben. Heute haben wir bereits viele Safaris machen können: Namibia, Botswana oder Tansania. Jedes Land und jede Safari haben ihren ganz eigenen Charakter. Aber an diese unsere erste Safari werden wir uns zeitlebens erinnern!
08 — Safari
Unser Ranger Collien und dessen Tracker, sein Neffe Balty, entführen uns jeden Tag vor Sonnenaufgang um 5 Uhr und noch einmal am späten Nachmittag um 16 Uhr in eine Welt, wie wir sie uns bis dato nicht haben träumen lassen. Büsche und Sand, soweit das Auge reicht. Und mittendrin tummeln sich alle Tiere, die Südafrika zu bieten hat: Antilopen, Gazellen, Löwen, Leoparden, Elefanten, Nashörner, Zebras, Affen, Wasserbüffel, Flusspferde, Hyänen, Geier … you name it.
Es dauert nicht lange, und wir entdecken die ersten Löwen. Die ersten in unserem Leben – in freier Wildbahn! Und wir entdecken sie nicht, wir parken direkt neben ihnen. Unser Auto steht nur 1 Meter von den Löwinnen entfernt. Uns stockt der Atem, denn so etwas haben wir noch nie erlebt. Praktisch könnten die Tiere mit einem Satz ins Auto springen und uns töten. Was natürlich Blödsinn ist, schließlich haben sie keinerlei Interesse an uns. Dennoch wäre es gefährlich, aus dem Auto auszusteigen – das ist ein NoGo auf einer Safari und lebensgefährlich.
Am Anfang einer jeden Safari beeindruckt allein schon die Sichtung der wilden Tiere. Der wirkliche Reiz einer Safari besteht jedoch darin, Tiere und ihr Verhalten zu beobachten. Und dabei Geschichten und Szenarien einzufangen, die das Leben hergibt. Einem Löwen bei der Jagd nach einer haushohen Giraffe zuzusehen, oder nur zwei Meter entfernt einen Löwen beim Lunch eines Warthogs zu beobachten, während die Geier in den Bäumen auf die Reste warten, erteilen uns eine gehörige Lektion in Demut.
Gänsehaut-Höhepunkt auf einem unserer Ausflüge: Nichtsahnend fahren wir über eine Kuppe, und stehen plötzlich mitten in einer Herde von zwölf Elefanten. Wir trauen uns kaum zu atmen, dieser Moment ist mit Worten und Fotos einfach nicht zu beschreiben!
Kurzum: Eine Safari ist der maximale Kontrast zu unserem Alltag. Wir lernen viel über das soziale Verhalten der Tiere, über ihr Jagdverhalten, über die Natur – und wie man sich ohne Handy oder Kompass in ihr zurechtfindet.
Ein maximaler Kontrast ergibt sich auch auf andere Weise: Als wir beim Abendessen mit unserem Ranger in ein stundenlanges Gespräch bis tief in die Nacht versinken, erzählen wir uns gegenseitig von unseren Leben in Deutschland und Südafrika. Wie komplett unterschiedlich wir doch sind, und vor allem: wie oberflächlich wir konsumorientierten Süchtigen in der „Ersten Welt“ doch leben. Worauf es im Leben wirklich ankommt, haben wir hier längst verlernt. Für Collien ist es völlig normal, eine Kuh in seiner Hütte aufzuziehen, damit sie geschützt vor ihren Feinden aufwachsen kann. Collien versteht auch nicht, warum ein Mensch in der Londoner U-Bahn eine Bombe zünden und damit absichtlich Menschen töten will – genau das ist vor wenigen Tagen in Europa passiert.
Es ist das erste Mal, dass uns Afrika tief im Herzen berührt! Und es wird nicht das letzte Mal sein, dass wir am Tag unserer Rückreise Tränen in den Augen haben. Die haben wir Jahre später auch in Namibia, Botswana oder Tansania. Afrika, Afrika. Du bist ein ganz besonderes liebenswerter Kontinent!
09 — Selbstfahrer
Im Krüger Nationalpark darf der Besucher mit seinem eigenen Fahrzeug auf Entdeckungsfahrt gehen. Dabei darfst du die Wege auf keinen Fall verlassen, ebenso darfst du nicht aus dem Auto steigen. Alles andere wäre lebensgefährlich! Die maximale Bewegungsfreiheit, die eine Selbstfahrer-Safari ermöglicht, ist sehr reizvoll. Im Etosha-Nationalpark in Namibia hat das hervorragend geklappt! Und wie es es im Krüger Nationalpark?
Die Schwierigkeiten einer Selbstfahrer-Safari bestehen im Wesentlichen aus zwei Dingen:
Unsere Empfehlung ist deshalb: Besuche den Krüger Nationalpark nicht als Selbstfahrer, sondern entdecke den Park mit einem Guide. Sie bringen dich hautnah ans Geschehen – und vor allem können sie dir viel zum Verhalten der Tiere erklären, was dein Afrika-Erlebnis um ein Vielfaches intensivieren wird. Nur so wird Afrika zu einem unvergesslichen Erlebnis!
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