Nova Scotia Reisebericht:
13 Highlights, Tipps & Sehenswürdigkeiten für die perfekte Rundreise
In der zweitkleinsten Provinz Kanadas treffen dramatische Küstenklippen auf sanfte, mit mehr als 150 Leuchttürmen gesäumte Buchten. Endlose Wälder wechseln sich mit kleinen Fischerdörfern ab, die den Charme vergangener Zeiten ausstrahlen. Vor allem aber ist Nova Scotia bekannt für seine Gastfreundschaft, frische Meeresfrüchte und unzählige Outdoor-Abenteuer. Schon eine Fahrt auf dem Cabot Trail, eine der schönsten Panoramastraßen der Welt, ist die Reise wert und bietet atemberaubende Ausblicke. Willkommen in Nova Scotia – einem herrlich unaufgeregten Flecken Erde!

Lage & Route
Land
Kanada
Anzahl Besuche
1x
Reisejahre
2024
Letztes Update
04.2025
Kurz & knackig — Unsere Meinung
„Nova Scotia ist ein herrlich unaufgeregtes Ziel: Überaus freundliche Menschen, eine beeindruckende Natur und maximale Stille machen diese Provinz zu einem kleinen Geheimtipp in Kanada.“
Inhaltsverzeichnis
01 — Intro
Nova Scotia: Lange unser Wunschziel, oft aufgeschoben – und so schnell erreicht
Seit mehr als fünf Jahren steht Nova Scotia auf unserer Reise-Wunschliste. Immer wieder haben wir die zweitkleinste Provinz Kanadas auf dieser Liste wieder nach hinten verschoben, weil wir andere Ziele als spannender empfanden. Dieses Jahr haben wir diesen Plan endlich in die Tat umgesetzt – und verstehen rückblickend gar nicht, warum wir gezögert haben. Es stellt sich heraus: Nova Scotia ist ein kleines Juwel für all diejenigen, die dramatische Küsten, unberührte Natur und maximale Ruhe lieben.
Mit einer Küstenlinie von stolzen 13.300 Kilometern, aber nur knapp 1 Million Einwohnern, ist Nova Scotia nicht einmal so groß wie Bayern. Dabei ist kein Ort weiter als 56 Kilometer vom Meer entfernt. In „Neuschottland“, so die britische Übersetzung für Nova Scotia, wird Englisch gesprochen, doch auch Französisch wird überall verstanden (und ebenfalls gesprochen).
Zu bereisen ist Nova Scotia denkbar komfortabel: Mit nur rund 6 Flugstunden ist die Provinz im Osten Kanadas von Deutschland aus im Direktflug zu erreichen (der Rückflug dauert sogar nur etwas länger als 5 Stunden). Von der Hauptstadt Halifax aus lässt sich die Kap-Halbinsel dann sehr bequem mit dem Mietwagen oder dem Wohnmobil entdecken.
Wir begeben uns mit einem Mietwagen auf Entdeckungsreise. 16 Tage und nur vier „Basislager” (allesamt sehr gemütliche Airbnb) genügen uns, die besten Sehenswürdigkeiten von Nova Scotia in aller Ruhe zu entdecken.
02 — Halifax
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Halifax –
vom Boardwalk über den Farmers Market bis zum Citadel Hill
Bei einer Reise nach Nova Scotia kommst du um Halifax nicht herum. Schließlich befindet sich hier der einzige Internationale Flughafen, der von Deutschland aus direkt angeflogen wird. Die Provinz-Hauptstadt ist mit knapp 500.000 Einwohnern kleiner und überschaubarer als Bremen – und ist somit der optimale Startpunkt für jede Nova Scotia Reise. Wir nehmen uns nach Ankunft in Halifax ein Hotel am Stadtrand und nutzen den darauffolgenden Tag für die Entdeckung der Stadt. Tatsächlich genügen für die Besichtigung von Halifax ein paar Stunden unserer Zeit, schließlich liegen die meisten Sehenswürdigkeiten sehr kompakt im Zentrum der Stadt.
Titanic Grave Site
Ehe wir ins Zentrum fahren, gilt unser erster Stopp dem Fairview Dawn Cemetery – genauer gesagt der Titanic Grave Site. Als die berühmte Titanic auf ihrer Jungfernfahrt einen Eisberg rammte und daraufhin am 14. April 1912 sank, verloren mehr als 1.500 Menschen ihr Leben. Nur 328 Leichen konnten damals geborgen werden. Rund 150 von ihnen wurden hier auf dem Fairview Dawn Cemetery in Halifax begraben – die restlichen wurden auf See bestattet. Es ist ein sehr bewegendes Gefühl, die Namen auf den Grabsteinen zu lesen und dabei zu realisieren, dass wir an einem historisch so bedeutenden Ort stehen.

Downtown Halifax & Waterfront Boardwalk
In Downtown angekommen, lädt der Waterfront Boardwalk zu einem kleinen Spaziergang am Wasser ein. Jetzt in der Off-Season ist nicht mehr viel los – die Stadt wartet nur darauf, bis die nächsten Touristen von einem der riesigen Kreuzfahrtschiffe abgeladen werden, die hier im Hafen festgemacht haben. Am südlichen Ende des Boardwalk schlendern wir über den Seaport Farmers Market. Dieser Bauernmarkt hat eine lange Tradition in Halifax: Gegründet 1750, ist es der älteste Bauernmarkt in ganz Nordamerika. Über 100 Hersteller bieten frisches Obst, Backwaren und Handwerkskunst aus der Region an. Uns läuft beim Besuch nicht nur einmal das Wasser im Mund zusammen bei all den Leckereien!
In der nahegelegenen Garrison Brewing Company stoßen wir mit einem erfrischenden Hazy IPA an und genießen die warme Herbstsonne.
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Halifax ist Citadel Hill. Die alte Festung in Sternform thront oberhalb der Downtown und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Hafen. Wir erkunden die Halifax Citadel National Historic Site, wo kostümierte Wachposten in historischen Uniformen das 19. Jahrhundert lebendig werden lassen. Besonders sehenswert ist das tägliche „Noon Gun“-Abfeuern, eine Tradition, die seit 1857 gepflegt wird.
Zum Abschluss unseres Besuchs von Halifax gehen wir im „Bicycle Thief“ essen. Ein fantastisches, uriges Restaurant direkt am Boardwalk. Gut gesättigt brechen wir schließlich am späten Nachmittag zu unserem Roadtrip durch Nova Scotia auf. Unser nächstes Ziel: ein Airbnb in Moser River.




03 — Moser River
Moser River in Nova Scotia:
Wandern auf dem Tailors Head Trail
Der Himmel ist grau und erste Regentropfen fallen, als wir unsere kleine Hütte in Moser River erreichen. Doch das Wetter stört uns nicht, es passt zu Nova Scotia. Unsere kleine Unterkunft liegt irgendwo im Nirgendwo, direkt in einer Bucht am Atlantik und bietet viel Ruhe und Abgeschiedenheit – also ganz nach unserem Geschmack. Es ist der perfekte Ort, den Alltag hinter uns zu lassen und zu entschleunigen.
Von hier aus ist es nur eine kurze Autofahrt nach Sheet Harbour. Unser Ziel hier: der Tailors Head Trail. Ein 8 km lange Rundwanderweg führt über eine Landzunge direkt am Atlantik entlang. Was nicht anstrengend klingt, entpuppt sich als kleine, aber superschöne Herausforderung. Die Route zunächst durch ein enges Dickicht an Bäumen und Sträuchern. Dicke Wurzeln und kleine Felsen lassen uns einige Male klettern. Dabei ist die Aussicht auf Wald und Wasser nach jeder Biegung atemberaubend schön und erstaunlich abwechslungsreich! Der Tailors Head Trail entpuppt sich als kleines Juwel unter allen Wanderungen, die wir in Nova Scotia noch absolvieren werden.
Als Belohnung für die Anstrengung winkt ein frisch gezapftes West Coast Pale Ale, das in der Sober Island Brewery in Sheet Harbour ausgeschenkt wird. Cheers, Nova Scotia!





04 — Inverness
Unsere Basis in der Nähe von Inverness –
Perfekter Ausgangsort für Entdeckungen auf Cape Breton Island
Um zu unserem nächsten Ziel zu gelangen, müssen wir etwas Strecke machen. 300 Kilometer nordöstlich von Moser River liegt unsere zweite Unterkunft in der Nähe von Inverness – die perfekte Basis für Entdeckungen von Cape Breton Island. Wieder einmal haben wir ein gutes Händchen bewiesen bei der Auswahl: Für die nächsten fünf Tage wohnen wir in einer von vier sehr modern eingerichteten Cabins, die oberhalb einer Klippe thronen und den Blick auf eine Bucht und den weiten Atlantik freigeben. Doch ehe wir es uns dort gemütlich machen, machen wir Pause in der „Route 19 Brewing“ in Inverness – Craft Beer ist eben ein Thema, um das wir auch in Kanada nicht herumkommen.



05 — Cape Breton Island
Highlight auf Cape Breton Island:
Cape Breton National Park und eine Wanderung auf dem Skyline Trail
In Inverness startet der berühmte Cabot Trail, eine rund 300 Kilometer lange Panoramastraße, die Cape Breton Island komplett umrundet. Die kurvenreiche Route zählt zu den schönsten Küstenstraßen Kanadas und bietet spektakuläre Ausblicke auf die beeindruckende Natur von Nova Scotia.
Nur wenige Kilometer hinter dem charmanten Fischerdorf Chéticamp beginnt das Herzstück des Cabot Trail: der Cape Breton National Park. Mit seinen zerklüfteten Küsten, tiefen Tälern und dichten Wäldern bietet der Park eine spektakuläre Kulisse für Outdoor-Abenteuer. Unser erstes Ziel hier: Wir wollen den Skyline Trail wandern – es ist der berühmteste und sicherlich schönste Wanderweg im ganzen Nationalpark. Dafür stehen zwei Routen zur Auswahl: ein ca. 6,2 km langer Hin- und Rückweg oder ein ca. 8,5 km Loop. Vom Parkplatz aus führt die Route zunächst über einen einfach zu laufenden Schotterweg durch Fichtenwälder und riesige Farnfelder. Es ist das Wohnzimmer der Elche, warnen uns viele Schilder!
Nach einigen Kilometern lichtet sich der Wald und wir nähern uns dem Plateau-Kamm. Hier beginnt ein Boardwalk, der uns hinunter zur Plateau-Spitze führt. Von dort haben wir nicht nur einen atemberaubenden Ausblick auf die unendlich scheinenden Wälder des Parks, sondern ganz besonders einen 180° Ausblick auf den heute spiegelglatten Atlantik. Was für ein Panorama! Wir nehmen auf einer Bank Platz, genießen die Stille und beobachten, wie die Sonne im Meer versinkt. Ehe es dunkel wird, treten wir zügig den Rückweg an.
Am nächsten Tag folgen wir dem Cabot Trail an die Ostküste von Cape Breton. In Ingonish angekommen, machen wir Rast am langen Ingonish Beach. Mit der Drohne verschaffen wir uns einen Eindruck von der spektakulären und luxuriösen „Keltic Lodge at the Highlands“, die hoch oben auf einer Felszunge im Atlantik thront.
Gleich in der Nähe von Ingonish wartet eine weitere kurze Wanderung auf uns. Der Broad Cove Mountain Trail ist zwar kurz, aber sehr steil. Völlig außer Atem am Aussichtspunkt angekommen, werden wir mit einem tollen Ausblick auf die Küste von Ingonish für unsere Anstrengung belohnt.
Zurück in Chéticamp, folgen wir den Tipps der Einheimischen und stoppen für ein Abendessen im L’Abrie Restaurant. Ein sehr charmantes (und gut besuchtes!) Lokal, das uns mit regionaler Küche, frischen Zutaten und einer entspannten Atmosphäre überzeugt. Genau das Richtige nach einem so langen Tag voller Eindrücke!





06 — Wolfville
Das malerische Wolfville – Heimat der besten Weingüter von Nova Scotia
Schweren Herzens nehmen wir Abschied von Cape Breton Island. Unsere nächste Station liegt im Nordwesten von Nova Scotia, in Smiths Cove. Eine lange Autofahrt liegt vor uns, fast 600 Kilometer müssen wir heute zurücklegen. Zum ersten Mal seit unserer Ankunft in Nova Scotia regnet es – perfektes Timing, den Tag im Auto zu verbringen.
Im malerischen Wolfville legen wir eine Pause an. Die Stadt im Herzen des Annapolis Valley ist ein beliebtes Ziel für Weintrinker, denn hier befinden sich die besten Weingüter Nova Scotias. Aufgrund des Wetters verzichten wir auf eine Weinprobe und konzentrieren uns stattdessen auf die überschaubare, charmante Downtown. Wir stöbern durch ein paar niedliche Geschäfte, Bäckereien und Bücherläden (kleiner Tipp: The Odd Book in der Front St., ein Antiquitätengeschäft für sehr ausgefallene und teils signierte Bücher). Ein kleines Highlight für Biertrinker ist die Church Brewing Company: Die ehemalige Kirche ist zu einem Brauhaus umfunktioniert und lädt uns auf ein frisch gezapftes IPA ein.



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07 — Digby Neck
Natur pur rund um Digby Neck –
vom Balancing Rock zum Brier Island Lighthouse
In Smiths Cove wird ein weiteres Airbnb unsere Basis für die nächsten Tagen sein. Das malerische Küstendorf bietet einen entspannten Charme. Von hier aus sind Ausflüge in den westlichen Teil von Nova Scotia perfekt möglich, denn die Distanzen sind relativ kurz.
Was Cape Breton für den Osten ist, dürfte Digby Neck für den Westen sein. Die lange, sehr schmale Landzunge ist durch einen tiefen Gezeitenkanal vom Festland getrennt und bildet zusammen mit Long Island und Brier Island eines der schönsten Ausflugsziele von ganz Nova Scotia. Beide Inseln lassen sich nur per Fähre erreichen. Doch das soll keine Hürde sein: Die Überfahrt ist in beiden Fällen kostenlos und dauert nur rund fünf Minuten.
(Tipp zu den Fährzeiten: Die Überfahrt Digby Neck – Long Island geht 30 Minuten nach einer vollen Stunde, die Rückfahrt zur vollen Stunde. Die Überfahrt Long Island – Brier Island geht immer zur vollen Stunde, die Rückfahrt immer 25 Minuten nach einer vollen Stunde.)
Auf Long Island angekommen, unternehmen wir eine 2,5 km kurze Wanderung zum Balancing Rock. Die Strecke führt durch einen dichten Wald, die sich bequem wandern lässt. An der Steilküste angekommen, führen rund 230 Stufen hinunter zu einer Plattform am Balancing Rock. Von hier aus bietet sich nicht nur ein toller Blick auf die schmale vertikale Basaltsäule, die vor etwa 200 Millionen Jahren geformt wurde, sondern auch auf die St. Mary's Bay. Was treppabwärts kein Problem war, stellt sich beim Aufstieg als sehr schweißtreibend heraus – auf jeden Fall ist der Rückweg ein gutes Kardioprogramm!
Weiter geht’s nach Brier Island. Eine 6 km lange Schotterstraße führt direkt zum Western Lighthouse. Hier zeigt sich Nova Scotia von seiner vielleicht wildesten, unberührtesten Seite. Der Leuchtturm ist ein tolles Fotomotiv, vor allem aber ist der Ausblick auf die (heute spiegelglatte) Bay of Fundy den Weg hierher wert. Bitte nicht verpassen!





08 — Cape Forchu
Cape Forchu im Westen von Nova Scotia
Unser nächstes Ausflugsziel ist die Westküste am Cape Forchu. Von Digby führt Highway 101 vorbei am Gilberts Cove Lighthouse zunächst zur Smugglers Cove. In einer kleinen, malerischen Bucht befindet sich diese Felshöhle, die zur Zeit der Prohibition ein beliebtes Versteck für Rum-Schmuggler. Heute bietet Smugglers Cove zwar keinen Rum mehr, dafür aber ein schönes und bei vielen Besuchern beliebtes Fotomotiv. Der nächste Zwischenstopp gilt Mavillette Beach. Am breiten, weitläufigen Strand finden wir unzählige riesige Muscheln und beobachten die Kitesurfer, wie sie über die Wellen peitschen.
Am Cape Forchu angekommen, sind wir schockverliebt! Oberhalb einer zerklüfteten Felslandschaft thront das imposante Cape Forchu Lighthouse – der höchste Leuchtturm in Nova Scotia. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang durch den angrenzenden Leif Erikson Park, von dem aus sich viele spannende Perspektiven auf den Leuchtturm offenbaren und wir zudem ein riesiges Walskelett bestaunen. Einmal mehr sind wir von der Schönheit dieser Region Kanadas beeindruckt.



09 — Cape Sable Island
Abstecher nach Cape Sable Island –
der südlichste Punkt von Nova Scotia
Drei Tage später heißt es Abschied nehmen von Smiths Cove und der Westküste. Auf unserer Weiterreise umrunden wir Nova Scotia und unternehmen als nächstes einen Abstecher nach Cape Sable Island. Der südlichste Punkt von Nova Scotia ist eine abgeschiedene Oase für Ruhesuchenede. Wer hier in einem der gemütlichen Holzhäuser mitten in den Dünen lebt und tagtäglich den Ausblick auf das weite, blau-türkise Meer genießen darf, kann sich äußerst glücklich schätzen. Ein wenig erinnert uns die Landschaft hier an die Region rund um Punta del Diablo in Uruguay.

10 — Mahone Bay & Blue Rocks
Die drei Kirchen von Mahone Bay – und das wunderschöne Blue Rocks
Unsere letzte Station auf unserer Nove Scotia Rundreise wird Blue Rocks sein. Wieder einmal haben wir ein glückliches Händchen bei der Wahl eines Airbnb bewiesen und für fünf Nächte ein gemütliches Haus direkt am Meer gefunden.
Ursprünglich sollte Mahone Bay unsere letzte Basis werden. Der kleine Ort ist dank zahlreicher Restaurants, kleinen Boutiquen und gleich drei historischen Kirchen zwar sehr charmant, aber eben auch ganz schön touristisch. Busseweise werden die Besucher in den Ort gespült – das muss man schon aushalten. Uns genügt ein kurzer Spaziergang durch den Ort sowie ein “Cold IPA” in der Saltbox Brewery, ehe wir es uns in Blue Rocks gemütlich machen.





11 — Lunenburg
Lunenburg – älteste deutsche Siedlung und Highlight an der Südküste von Nova Scotia
Viel schöner als Mahone Bay präsentiert sich die kleine Hafenstadt Lunenburg. Als älteste deutsche Siedlung Kanadas verzaubert Lunenburg mit einer malerischen Altstadt, in der bunt bemalte Holzhäuser und prächtige Villen dicht nebeneinanderstehen. Kein Wunder, dass die Stadt seit 1995 als UNESCO-Weltkulturerbe gilt.
Neben einigen Galerien und Boutiquen entlang der Montague Street finden wir zahlreiche Restaurants und Cafés im Stadtkern. Gleich zweimal sind wir zu Gast im „Salt Shaker“, einem kleinen Deli, von dessen Außenterrasse wir einen tollen Blick auf den Hafen haben – darunter die „Bluenose“, dem berühmten 46 Meter langen Schoner, der majestätisch aus allen Schiffen heraussticht.
Ein weiteres Highlight ist die Ironworks Distillery, eine Mikro-Destillerie, die ihren Sitz im alten Hafen von Lunenburg hat. Was einst als Schmiede zur Produktion von Eisenerzeugnissen für den Schiffbau diente, ist heute ein Ort, an dem feiner Gin, Vodka und Rum sowie fruchtige Liköre und Schnäpse aus Nova Scotia hergestellt werden.
Und ein weiterer Tipp für die Craft Beer Fans unter uns: In der „Lightship Brewery” auf der anderen Seite des Lunenburg Harbour lässt sich ein Frischgezapftes besonders gut genießen. Wir nehmen Platz auf den Beach Chairs und genießen den Blick auf die Altstadt. Prost, Lunenburg!



12 — Gaff Point Trail
Gaff Point Trail – unser kleiner Geheimtipp für eine Wanderung nahe Lunenburg
Rund 30 Minuten südlich von Lunenburg liegt der 8,5 km lange Gaff Point Trail. Am Hirtle’s Beach parken wir unser Auto und wandern den langen, breiten Kiesstrand entlang. An dessen Ende angekommen, führt die Route die Klippen hinauf und umrundet das kleine Kap. Der Weg führt zunächst durch einen dichten Wald, ehe wir oberhalb einer zerklüfteten Steilküste weiterwandern. Spätestens am Gaff Point genießen wir herrliche Ausblicke auf die bunten Felsformationen sowie den weiten Atlantik. Der Rückweg führt über schmale Holzbohlen erneut durch dichten Wald. Fast 2 Stunden sind wir zurück am Auto und überglücklich, diesen kleinen Geheimtipp gewandert zu sein.



13 — Peggy's Cove
Das beliebteste (aber überbewertete) Highlight in Nova Scotia: das Fischerdorf Peggy’s Cove
Es besteht kein Zweifel: Das Fischerdorf Peggy’s Cove ist DAS Postkartenmotiv von ganz Nova Scotia.
Der Ort mit seinen bunten Häusern, kleinen Holzbooten und gestapelten Hummerreusen bietet unzählige Bilderbuch-Motive zum Verlieben. Die Hauptattraktion von Peggy’s Cove ist allerdings – wie sollte es für Nova Scotia anders sein – der Leuchtturm „Peggy’s Point Lighthouse“. Er thront auf weichgeschliffenen Felsen, die an eine riesige Elefantenhaut erinnern. Kein Wunder, dass die Besucher in Scharen kommen! Dutzende Busse voller Kreuzfahrttouristen werden täglich von Halifax aus direkt zum Leuchtturm gebracht, alle mit nur einem Ziel: schnell ein schönes Selfie vor dem Turm zu schießen, zurück in den Bus, aufs Schiff – und weiter geht's. Excuse our french: Das ist für uns die Pest! Dieser pittoreske Ort wird vom Massentourismus überflutet – leider ohne Rücksicht auf seine natürliche Schönheit und urpsüngliche Ruhe. Wir sind der Meinung: In Nova Scoatia befinden sich rund 150 Leuchttürme, darunter so viele schöne (siehe oben), dass man Peggy’s Cove nicht zwingend gesehen haben muss.
Ob mit oder ohne Besuch von Peggy’s Cove: Nova Scotia ist wirklich eine Reise wert! Eine herrlich unaufgeregte Provinz mit äußerst netten, entspannten, bodenständigen Menschen, einer beeindruckenden, entschleunigenden Natur – und seeehr leckerem Craft Bier.



