Südafrika Reiseinformation
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Die Whale Coast und die Garden Route zählen zu den schönsten Roadtrips Südafrikas! Auf knapp 300 Kilometern erwarten dich spektakuläre Küstenlandschaften, unberührte Strände, malerische Orte und faszinierende Naturreservate. Auch wenn wir 2016 nicht genügend Zeit hatten, den zweiten Streckenabschnitt ausführlicher zu erkunden, haben wir zumindest den ersten Abschnitt intensiv bereist. Wir stellen in diesem Reisebericht unsere 11 Highlights auf einem Roadtrip entlang der Garden Route vor. Motor an, Fenster runter, los geht’s!
Lage & Route
Land
Südafrika
Anzahl Besuche
2x
Reisejahre
2015
2024/25
Letztes Update
02.2025
Kurz & knackig — Unsere Meinung
„Was für ein schönes Fleckchen Erde! Auf knapp 300 Kilometern erwarten dich spektakuläre Küstenlandschaften, unberührte Strände, malerische Orte und faszinierende Naturreservate.“
Inhaltsverzeichnis
Verknüpfte Themen —
Verwandte Reiseberichte
01 — Kapstadt
Kapstadt bildet den Ausgangspunkt für eine Reise entlang der rund 300 Kilometer langen Garden Route an der Südwestspitze Südafrikas. Bevor wir uns auf den Weg machen, ist die Entdeckung von Kapstadt (und der Kap-Halbinsel) ein Muss! Vom majestätischen Tafelberg bis zum ikonischen Kap der Guten Hoffnung bietet diese Region eine Vielfalt, die uns schnell in ihren Bann zieht. Wir haben Kapstadt einen eigenen, umfangreichen Reisebericht gewidmet, der dich zu den schönsten Aussichtspunkten, den wichtigsten Vierteln und den malerischsten Stränden mitnimmt. Entdecke eine Region Südafrikas, die du garantiert schnell in dein Herz schließen wirst.
02 — Winelands
Was wäre eine Fahrt auf der Garden Route, ohne dabei einen Zwischenstopp in den Winelands einzulegen? Die Winelands zählen zu den bedeutendsten Weinanbauregionen Südafrikas. Mehr als 150 Weingüter findest du allein rund um das Zentrum von Paarl, Stellenbosch und Franschhoek. Die Winelands sind geprägt von faszinierenden Landschaften, riesigen Weingütern sowie exzellentem Essen und Wein. Schließlich hat der Weinanbau hier eine lange Tradition, als die Holländer im 17. Jahrhundert Stellenbosch gründeten und sich die französischen Hugenotten in Franschhoek niederließen. Wir stellen dir in einem separaten Reisebericht die schönsten Orte sowie ausgewählte Weingüter vor, die auf deiner Reise durch die Winelands von Südafrika nicht fehlen dürfen.
03 — Clarence Drive
Nachdem die Winelands im Rückspiegel immer kleiner werden, erreichen wir die Whale Coast Route. Sie beginnt kurz hinter Somerset West, der Stadt mit den meisten deutschen Einwohnern, und führt entlang der Küste nach Hermanus und Gansbaai. Fast fließend geht die Whale Coast Route ab Gansbaai schließlich in die Garden Route über.
Schon der erste Streckenabschnitt auf der R44 setzt Ausrufezeichen und gibt einen Vorgeschmack auf das, was uns noch erwartet. Dieser Teil der Panoramastraße – auch „Clarence Drive“ genannt – weiß mit zahlreichen Aussichtspunkten auf wunderschöne Küstenabschnitte entlang der False Bay zu beeindrucken. Wenn du zur richtigen Jahreszeit hier bist kannst du Wale direkt von Land aus beobachten.
In Betty’s Bay bietet sich die Möglichkeit, am Stony Point Afrikanische Pinguine aus nächster Nähe zu beobachten. Es ist neben der Kolonie am Boulders Beach in Simon’s Town die einzige Kolonie auf dem südafrikanischen Festland.
04 — Hermanus
Willkommen in Hermanus – der Stadt, in der du Wale von Land aus bestaunen kannst! Vorausgesetzt, du kommst zur richtigen Jahreszeit zwischen Juli und Oktober, wenn die Wale zur Paarung ganz nah an die Küste kommen. Doch auch außerhalb dieses Zeitfensters lohnt ein Besuch in Hermanus. Nach einem kurzen Bummel durch die kompakte, touristische Innenstadt oder einem Lunch an der Waterfront ist das größte Highlight der Stadt ein Hike auf dem Cliff Path Trail. Dieser rund 10 km lange Wanderweg führt vom Old Harbour in Hermanus bis zum Grotto Beach. Der leicht begehbare Trail verläuft über einen asphaltierten Küstenweg und bietet abwechslungsreiche, malerische Ausblicke auf die raue Klippenlandschaft in Hermanus.
Die Länge des Trails lässt sich individuell verkürzen, in dem du an Aussichtspunkten deiner Wahl startest. Wir verkürzen den Cliff Path Trail auf 7 km: Vom Gearing's Point an der Waterfront geht es nach Nordosten, immer den Klippen entlang. Nach den ersten atemberaubenden Ausblicken kommen wir nach kurzer Zeit am Tidal Pool auf Tuchführung mit der Brandung, die an den schroffen Felsen bricht. Im weiteren Verlauf ist der Cliff Path Trail kurz unterbrochen – weiter geht es über die Protea Road und entlang der Main Road. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Stadt dieses Verbindungsstück direkt am Wasser fertigstellt und der Umweg entfällt. Schon bald biegen wir wieder an die Küste ab. Hier am Kraal Rock beginnt das schönste Stück des Trails. Hinter jeder Biegung, in jeder Bucht, bietet sich jetzt ein anderes Landschaftsbild. Eines malerischer und imposanter als das andere!
Schließlich erreichen wir unser Ziel: Grotto Beach, welcher das nördliche Ende des angrenzenden Walker Bay Nature Reserve bildet. Ein wieder einmal unendlich breiter Sandstrand mit azur-blauem Meer, der zu einem kühlen Bad im Atlantik einlädt. Die beste Belohnung nach einer so schönen Wanderung!
05 — Romansbaai
Auf unserer ersten Südafrika-Reise haben wir uns besonders in die Region um De Kelders verliebt. Also haben wir uns auf unserer zweiten Reise entschieden, diesem Teil der Garten Route mehr Zeit zu widmen. Romansbaai, nur wenige Kilometer hinter Hermanus gelegen, halten wir für die geeignete Basis. Es ist ein zentral gelegener Ort für Entdeckungen in dieser Region. Für eine ganze Woche mieten wir eines der Häuser aus der „Romansbaai Collection“. Inmitten einer duftenden, paradiesisch schönen Fynbos-Landschaft und mit traumhaftem 180-Grad-Panorama auf die Walker Bay können wir optimal entschleunigen. Das Haus bietet alle Annehmlichkeiten, und bei einem kleinen Lagerfeuer bewundern wir nahezu jeden Abend einen dieser traumhaften Sonnenuntergänge.
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06 — Duiwelsgat Trail
Ganz anders als der Cliff Path Trail in Hermanus (siehe oben) wartet in Gansbaai eine weitere Wanderung auf uns. Der rund 8 km lange „Duiwelsgat Trail“ beginnt am Hafen von Gansbaai und führt durch das benachbarte De Kelders bis zum Walker Bay Nature Reserve. Über unebene Wege, die mal sandig und mal felsig sind, führt der Weg entlang einer zerklüfteten und dramatischen Klippenlandschaft, die ein ganz anders Bild bietet als in Hermanus. Ein weiterer Höhepunkt dieses Trails ist das Duiwelsgat, eine natürliche Höhle im Boden, oberhalb der Klippen, durch dessen Öffnung bei Flut und kräftiger Brandung das Wasser nach oben herausgeblasen wird. Am Ende des Trails erreichen wir schließlich das Gate zum Walker Bay Nature Reserve und den Klipgat Caves (mehr dazu im nächsten Abschnitt).
Wie der Cliff Path Trail lässt sich auch der Duiwelsgat Trail nach Belieben modifizieren. Wir haben auch diesen Trail etwas verkürzt und sind in der Cove Street / Ecke Front Street gestartet. Und noch ein Tipp: Festes Schuhwerk möchten wir dir sehr ans Herz legen!
Am Ende unserer Wanderung wartet in De Kelders das Café "Coffee on the Rocks" auf uns. Mit einem wohlverdienten Bier genießen wir vom Balkon den Blick aufs Meer und entdecken zahlreiche Wale, die unweit vor den Klippen durch das Meer gleiten. Und die kleinen Schildkröten, die auf unserem Rückweg unseren Trail kreuzen, sind erstaunlich flinker als wir erwarten würden.
07 — Klipgat Caves
Am nördlichen Ende von De Kelders und dem Duiwelsgat Trail befindet sich das einzige Gate zum Walker Bay Nature Reserve. Gerne zahlen wir den Eintritt von 60 R pro Person (umgerechnet ca. 3 Euro). Nur ein paar Hundert Meter weiter finden wir uns an einem Aussichtspunkt wieder, von dem aus sich ein fantastischer Blick über den unberührten Strand der Walker Bay offenbart. Allerdings sind wir aus einem anderen Grund hier: Am Fuße der Klippen hat das Meer über Jahrtausende hinweg riesige, fensterartige Öffnungen in den Klippen geformt: die Klipgat Caves.
Archäologische Ausgrabungen belegen, dass hier vor rund 70.000 bis 80.000 Jahren frühneuzeitliche Menschen lebten. Abgesehen von ihrer archäologischen Bedeutung ist der Besuch dieser Höhlen ein kleines Abenteuer! Führen zunächst komfortabel Stufen hinunter zum Wasser, müssen wir für die letzten Meter über ein paar Felsen klettern und dabei aufpassen, dass uns die Brandung nicht durchnässt. Wir quetschen uns durch eine Öffnung und finden uns in einer großen, hohen Kammer wieder. Durch einen weiteren, engen Spalt quetschen wir uns schließlich in die zweite, noch wesentlich größere Kammer hinein. Wow, was für Dimensionen! Es fällt uns schwer vorzustellen, wie hier jemals Menschen leben konnten. Der Ausblick aus den „Steinen mit Loch“, wie Klipgat übersetzt heißt, ist auf jeden Fall einen Ausflug wert!
08 — Whale Watching
Die Gegend rund um Hermanus ist ein berühmtes Territorium für Whale Watching und Shark Diving. Unsere Wahl fällt auf „Marine Dynamics“, die vom Hafen im nahegelegenen Kleinbaai starten. Kaum haben wir die Bucht verlassen, zeigen sich die ersten Delfine und begleiten unser Boot ein kleines Stück. Als wir uns jedoch den zurecht in der Kritik stehenden Shark Diving Booten nähern, scheinen sich die Delfine nicht mehr wohlzufühlen und tauchen ab. Gespannt beobachten wir, wie der eine oder andere Mutige sich in die Käfige des Nachbarboots hineintraut und darauf wartet, dass ein großer Weißer Hai in die Köder direkt vor ihm beißt. Immer wieder entdecken wir die markanten Rückenflossen aus dem Wasser ragen – doch an die Köder trauen sich die Tiere heute nicht.
Unterdessen fahren wir weiter die Küste entlang, als plötzlich mehrere Buckelwale und Bartenwale gemütlich durch Wasser ziehen. Zwei von ihnen, eine Mutter mit ihrem Jungen, kommen ganz dicht an unser Boot heran. Ein unbeschreibliches Gefühl, wie friedlich diese riesigen Meeressäuger durch das Wasser gleiten! Die Natur beeindruckt uns immer wieder aufs Neue.
Auf unserer Route erreichen wir auch Dyer Island: Auf den Felsen und im Wasser tummeln sich nicht weniger als 60.000 Robben! Die schmale Passage zwischen diesen beiden Felsen ist ein berüchtigtes Jagdrevier für Weiße Haie. Ohne jeden Aufwand schnappen sie sich ihre Beute – weshalb diese Passage auch „Shark Alley“ genannt wird.
Eine Whale Watching Tour in Südafrika ist ein unvergessliches Erlebnis, bei dem es weit mehr als nur Wale zu sehen gibt!
09 — Kap Agulhas
Ein interessanter Zwischenstopp auf der Garden Route gilt dem Kap Agulhas. Es ist der südlichste Punkt des afrikanischen Kontinents und gleichzeitig der geografische Treffpunkt von Indischem Ozean und dem Atlantik. Ein Foto vom Markierungspunkt darf wie auch am Kap der Guten Hoffnung nicht fehlen – doch viel mehr gibt es hier nicht zu erleben. Etwa 2 km weiter westlich rosten die Überreste eines alten Schiffswracks am Strand vor sich hin. Für viele Besucher ist der alte Kahn ein beliebtes Fotomotiv – wir haben darauf verzichtet.
10 — De Hoop Nature Reserve
Etwa 90 Kilometer hinter Kap Agulhas verbirgt sich ein kleines, oft übersehenes Juwel: das Naturschutzgebiet De Hoop Nature Reserve. Riesige Dünen, weitläufige Strände und ein türkisblaues Meer lassen uns einmal mehr die Sprache verschlagen. Die unberührte Natur in Südafrika ist immer wieder beeindruckend! Das unterstreichen auch die Zebras, Antilopen und Strauße, die dieses kleine Paradies ihr zuhause nennen. Der Abstecher zum rund 35.000 ha großen De Hoop Nature Reserve bedeutet allerdings etwas Fahraufwand.
11 — Plettenberg Bay
Leider haben wir auf unserer Reise in 2016 entlang der Garden Route die Zeit aus den Augen verloren. Deshalb können wir den weiteren Sehenswürdigkeiten wie Mossel Bay, Knysna oder Plettenberg Bay kaum noch Zeit widmen. Das ist etwas ärgerlich, zumal wir die Hälfte der Garden Route nur im Schnelldurchlauf erleben werden. Schon jetzt steht fest, dass wir diesen Teil eines Tages nachholen. Doch nun müssen wir zügig nach Port Elizabeth kommen, um den Flieger nach Johannesburg zu erwischen. Von Johannesburg werden wir in den Krüger Nationalpark weiterreisen, dem wir einen eigenen Reisebericht gewidmet haben.
Eine Sache steht noch auf unserer Agenda, die wir ausgiebig diskutiert haben, ob wir sie machen sollen: der Besuch eines Townships. Auf der einen Seite müssen wir nicht als Gast über den Zaun des Elends schauen, auf der anderen Seite ist ein ernstes Interesse vorhanden, bei einem Besuch etwas zu lernen. Und das Eintrittsgeld für die Tour würde (hoffentlich) dem Township zugutekommen.
Spontan entscheiden wir, in Plettenberg Bay solch eine Tour zu machen. Ohne Guide ist der Besuch eines Townships zu gefährlich! Agnes ist Xhosa und wohnt mit ihrer Familie seit vielen Jahren im Qolweni Township von Plettenberg. Ca. 7.000 Menschen leben hier in einer großen Community. Um offen zu sprechen: Was wir zu sehen bekommen, ist schockierend! Eine Sammlung einfachster Hütten, nein, Buden, gezimmert aus Bauresten aller Art. Überall liegt Müll, es gibt „öffentliche“ Toiletten. Vor Hygiene und Reinheit steht ein großes Fragezeichen.
Wir besuchen eine Schule. Auf dem Stundenplan steht gerade „Verkehrserziehung“. Die Kleinen prügeln sich fast darum, uns High Five zu geben. Es bricht uns beinahe das Herz zu wissen, dass diese Kinder kaum eine Perspektive haben werden. Am Ende ist die Tour durch das Qolweni Township für uns eine wertvolle Erfahrung. Im Vergleich dazu wirken die Probleme unserer Wohlstandsgesellschaft belanglos: Wer hat das neueste iPhone, wer den neuesten Fernseher und wer die coolste Jacke? Wir arbeiten uns in den Sozialen Medien gerne daran ab, über andere Menschen zu richten. Wir leben teilweise in Verschwendung und haben mehr als wir tatsächlich brauchen. Hier spielt das alles keine Rolle. Hier geht es um das reine Überleben. Auch das ist (Süd)Afrika.
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